Eine Reportage. über die innerdeutsche Grenze, über dieses monströse Bauwerk, dieses obszöne Politikum, in einer Drei-Viertelstunde – das kann nicht alles erfassen, was dieses Phänomen ausmacht. Da wäre das Technische: Länge, Breite, Zäune, Hunde, Schußanlagen, Grenzsoldaten, Kosten. Das Politische: Ursachen, Wirkungen und die Bemühungen, das Unerträgliche ein bißchen weniger unerträglich zu machen. Das Juristische: welche Legitimität hat diese Grenze, welche Grenzordnungen gibt es in Ost und West? Das Psychologische: was denkt man, wenn man diese tiefe Wunde in der Landschaft sieht, gar ständig mit ihr leben muß? Das Impressionistische: Bilder, die einmalig sind, dokumentarisch, poetisch zum Teil. Das Satirische auch: ein Sperriegel, so ernst, so deutsch, so perfektionistisch, entbehrt ja nicht des Absurden.
Der Film von Ralph Giordano erfaßt vor allem das, was zu filmen und zu erfragen ist: Zäune, Schutzstreifen, eine Orgie in Land Art. Menschen: redende und sprachlose diesseits, s